Die Provinz Castellón ist der unentdeckte Schatz der Comunidad Valenciana. Zwischen Mittelmeer und Gebirgen entfaltet sich hier eine Region voller Gegensätze: Küstenorte mit Geschichte, stille Naturparks, mittelalterliche Dörfer in den Bergen und ein authentisches Spanien, das vielerorts vom Massentourismus verschont geblieben ist. Wer abseits der bekannten Pfade reisen möchte, wird in Castellón fündig.

Zwischen Küste, Kultur und stillem Hinterland

Entlang der Costa del Azahar – der „Orangenblütenküste“ – finden sich charmante Küstenorte, in denen die Zeit ein wenig langsamer vergeht.
Allen voran:

  • Peñíscola, das Wahrzeichen der Provinz. Die historische Altstadt liegt spektakulär auf einem Felsen im Meer und ist von einer gut erhaltenen Stadtmauer umgeben. Die Burg von Papa Luna, Kulisse zahlreicher Filme, thront über weißen Häusern, engen Gassen und kleinen Läden.

  • Benicàssim, das mit seinen Stränden, der eleganten Strandpromenade und dem bekannten FIB-Musikfestival ein beliebter Treffpunkt für Genießer und Musikfans ist.

Tipp: Viele Strände in Castellón sind mit der Blauen Flagge ausgezeichnet – sie sind sauber, sicher und familienfreundlich.

Natur & Wandern: Die wilde Seite der Region Valencia

Nur wenige Kilometer landeinwärts beginnt das grüne Herz der Provinz. Castellón ist die gebirgigste Region der Comunidad Valenciana – mit spektakulären Landschaften, stillen Wäldern und klaren Flüssen.

Ein Muss für Naturfreunde:

  • Naturpark Sierra de Espadán: Mit seinen roten Gesteinsformationen, Korkeichenwäldern und gut ausgeschilderten Wanderwegen ist er ein Paradies für Outdoor-Fans.

  • Sierra de Irta: Zwischen Alcossebre und Peñíscola zieht sich dieses geschützte Küstengebirge direkt ans Meer – ideal für Wanderungen mit Meerblick.

Für Abenteuerlustige gibt es Canyoning, Klettersteige oder abgelegene Mountainbike-Routen.

Dörfer & Kultur: Authentisch und voller Geschichten

Castellón ist reich an Geschichte – und sie zeigt sich besonders in den kleinen Dörfern im Landesinneren. Viele davon sind maurischen Ursprungs und erzählen ihre Vergangenheit mit verwinkelten Gassen, Steinhäusern und Festen, die seit Jahrhunderten gefeiert werden.

Sehenswert:

  • Morella: Eine mittelalterliche Festungsstadt mit Stadtmauer, Burg und einer faszinierenden Silhouette auf einem Hügel gelegen.

  • Vilafamés: Ein Künstlerdorf mit charmanter Altstadt und zeitgenössischem Kunstmuseum (MACVAC).

  • Culla: Eines der schönsten Dörfer Spaniens – mit Kopfsteinpflaster, historischen Gebäuden und weitem Blick über die Berge.

Kulinarik: Bodenständig, ehrlich, überraschend

Die Küche in Castellón ist ländlich und authentisch. In den Bergen dominieren Eintöpfe, Wild und Pilzgerichte, an der Küste sind es frischer Fisch und Reisgerichte. Besonders beliebt: Arroz al horno (Reis aus dem Ofen), Olla de pueblo (Bauerneintopf) oder Tombet (Gemüsegericht mit Fleisch).

Dazu passt ein Glas Wein aus dem Anbaugebiet Pla de les Useres oder ein Kräuterlikör aus einer lokalen Brennerei.

Tipp: In vielen Dörfern findest du kleine, familiengeführte Restaurants – ohne Karte, aber mit viel Herz.

Feste & Leben: Traditionen mit Seele

Auch wenn Castellón ruhiger wirkt als Valencia oder Alicante – gefeiert wird hier nicht weniger leidenschaftlich. Von Frühlingsfesten über religiöse Prozessionen bis zu Erntefesten: Hier sind Traditionen noch Teil des Alltags.

Besonders berühmt:

  • Die Magdalena-Festwoche in Castellón de la Plana (März) mit Umzügen, Feuerwerk und Musik – eine Reise durch die Ursprünge der Stadt.

  • Das Aplec dels Ports, ein wanderndes Kulturfestival in den Bergen, das jedes Jahr in einem anderen Dorf gefeiert wird.